KIRCHWEIH WAR...

Ein strahlender Kirchweihsamstag lockte viele Besucher in den Wolfschneiderhof.

Nach der vorgeschriebenen Kontrolle am Eingang zog der Duft von frisch gebrühtem Kaffee durchs Heimathaus. Dazu gab´s Kirchweihnudeln, Zwetschgenbavesen und überbackene Seelen, ein "gschmackiges" Spezialrezept unseres Bäckers Tobias Götz.

Überbackene Seelen. Die gute Seele – ein Brot mit besonderer Bedeutung.

Die “Seele” ist ein typisch schwäbisches Gebäck aus Weißmehl, Wasser und Salz. Die Form ist oval bis länglich, die Kruste knusprig und mit grobem Salz und Kümmel bestreut. Wie der Name des Gebäcks vermuten lässt, geht der Ursprung der “Seele” auf den Allerseelentag zurück. Früher spielte am Allerseelentag die Bewirtung der “armen Seelen” eine große Rolle und man legte daher als Totenspeisung Brot (“Allerseelenbrot”) und Wein auf die Gräber.

Aber auch Arme, Mönche, Nonnen und Patenkinder erhielten Zuwendungen in Form von Seelspitzbroten, Seelenkuchen, Seelenzöpfen oder Allerseelenbrötchen. Noch bis in die 50er Jahre schenkte man besonders nahe stehenden oder lieben Menschen eine “Seele”. Daher stammt übrigens auch die heute noch bekannte Bezeichnung “gute Seele” für einen netten Menschen.

Zu den Klängen und dem Gesang von Roland Schwarz aus dem Passeiertal entstanden Erinnerungen an Südtirol. Geratscht wurde ausgiebig, hatte man sich doch lange Zeit nicht mehr persönlich treffen können, und das wurde weidlich ausgenutzt!

Die bewährt heimelige Art der Beiträge von Angelika Steidle-Hagl regte zum Schmunzeln und heiterem Lachen an. Sie las wie schon lange wieder gewünscht aus den Büchern von Turmschreiber Josef Steidle.

Auch Wein und Bier konsumierten die Gäste zu heißen Wienern und begehrten edel-süß gewürzten Debrezciner Würstln von der Metzgerei Niedermeier.

Draußen hatten sich's einige auf Bierbänken gemütlich gemacht und bewunderten die bunt gefärbten Laubbäume und Büsche im Bauerngarten.

Ein zünftiger Kirchweihnachmittag im Wolfschneiderhof, bei dem auch die seelischen und literarischen Aspekte nicht zu kurz gekommen sind - nach arbeitsreichen Stunden zogen auch die eifrigen Helferinnen und Helfer sehr zufrieden nach Hause.

Text: Edith Rösch
Fotos von Hartmut Samulewicz
Bilder: Startseite: Roland Schwarz und Angelika Steidle-Hagl
Textseite: Roland Schwarz und Edith Rösch

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